Sozial und nachhaltig

Sozial und nachhaltig

Der Fachkräftemangel, die Notwendigkeit, Energie einzusparen und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten – es gibt viele gute Gründe für Unternehmen, sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen.

Die CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) und die derzeitigen Entwürfe der European Sustainable Reporting Standards (ESRS) sehen vor, dass alle berichtspflichtigen Unternehmen und damit auch die großen gemeinwirtschaftlichen Anbieter:innen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft (AG oder GmbH, ab EUR 20 Mio. Bilanzsumme, EUR 40 Mio. Umsatz und/oder mehr als 250 Mitarbeiter:innen) in der nichtfinanziellen Erklärung des (Konzern)Lageberichts Daten zu den drei großen Säulen der Nachhaltigkeit bzw. des ESG (Environment, Social, Governance) veröffentlichen müssen: z.B. Angaben zur Nachhaltigkeitsstrategie und den Zielen, Angaben zur gesamten Wertschöpfungskette sowie zum Beitrag der Verantwortlichkeiten der Unternehmensorgane in Bezug auf Nachhaltigkeitsbelange.

 

Finanzierungen: Kredite und Förderungen

Unmittelbare Auswirkungen haben diese Richtlinien – auch für Organisationen, die nicht formal berichtspflichtig werden - bereits insofern, als Banken bei der Kreditvergabe die Nachhaltigkeitsperformance als wichtigen Faktor miteinfließen lassen. Darüber hinaus erhalten viele Organisationen im Sozial- und Gesundheitsbereich von der EU und verschiedenen staatlichen Stellen öffentliche Fördermittel. Nicht zuletzt ist auch zu erwarten, dass die öffentliche Auftragsvergabe mittelfristig an Nachhaltigkeitsleistungen geknüpft wird.

 

Große Chance

Für die großen Organisationen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft sind die ab spätestens 2025 umzusetzenden Anforderungen einerseits eine zusätzliche bürokratische Last, sie beinhalten andererseits aber auch enorme Chancen. Vor allem die Schaffung von Prozessen und Infrastruktur zur Datensammlung als Basis für die Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts bindet in der Entwicklung Ressourcen und verursacht Kosten. Zu den zentralen Chancen für die gemeinwirtschaftlichen Unternehmen zählen, dass sie durch die Beschäftigung mit der Nachhaltigkeit und gegebenenfalls mit der Nachjustierung der eigenen Strategie bestes strategisches Rüstzeug für die Herausforderungen der Zukunft erhalten und mithilfe des Berichts ihre Nachhaltigkeitsleistungen gegenüber diversen Stakeholder:innen optimal präsentieren können. Die Organisationen tragen zur gesellschaftlichen Auftragserfüllung in Sachen Nachhaltigkeit wesentlich bei. Mehr noch: Nachhaltigkeit in ihren drei Dimensionen ist ein Teil der DNA dieser Organisationen und im Zweck verankert. Umso wichtiger ist es auch für sie, die Informationen zu bündeln und an die Öffentlichkeit kommunizieren zu können.

 

BDO Studie

Gemeinsam mit dem Institut „Management Accounting“ von Prof. Greiling an der Johannes Keppler Universität sowie dem auf Vergaberecht spezialisierten Rechtsanwalt Dr. Martin Schiefer erhebt BDO aktuell den Status des „Nachhaltigkeitsmanagements im Sozial- und Gesundheitsbereich“. Auf Basis dieser Studie sollen ebenso konkrete und ressourcenschonende wie einfache und praktikable Gestaltungsmöglichkeiten der verpflichtenden Nachhaltigkeitsberichterstattung speziell für den Sozial- und Gesundheitssektor aufgezeigt werden. Die Veröffentlichung ist für das Frühjahr 2023 geplant.

 


Bildmaterial: © Vanessa Hartmann-Gnong

Bildunterschrift: Edith Pfeiffer war lange Jahre für eine große österreichische Sozialorganisation tätig. Die hier gesammelte Erfahrung kommt nun ihren Beratungskund:innen zugute.


Bildmaterial bzw. ein druckfähiges Foto schicke ich Ihnen gerne auf Anfrage zu: carina.fuchs@bdo.at