Wie Sie mit Förderungen die Finanzstruktur Ihres Unternehmens gezielt stärken können

In unsicheren Zeiten zählt eine kluge Finanzstrategie. Förderungen stärken die Liquidität, dienen als Qualitätssiegel und fördern Transparenz sowie nachhaltiges Wachstum. Erfahren Sie, wie Sie Ihre Finanzierung optimieren und langfristig absichern!

Förderungen als strategischer Finanzierungsbaustein

Keine Panik. Die Nachrichtenlage über die heimische Wirtschaft mag zwar beunruhigend sein, aber dennoch ist gerade jetzt eines umso wichtiger: einen kühlen Kopf zu bewahren. Denn eine nachhaltige Unternehmensführung erfordert analytische Weitsicht und adaptives Handeln. Auch in wirtschaftlich angespannten Zeiten gibt es Entwicklungsmöglichkeiten, die Ihrem Unternehmen helfen, wirtschaftlich resilient zu bleiben und langfristig erfolgreich am Markt zu agieren.

Anstatt sich nun in kurzfristigen Krisenreaktionen zu verlieren, sollten Sie Ihren Fokus auf eine zukunftsorientierte Unternehmensstrategie richten. 
Ein entscheidender Faktor für nachhaltige unternehmerische Stabilität ist die Optimierung der Finanzierungsstruktur. Dabei sollte Finanzierung nicht nur als Mittel zur Überbrückung von Krisenzeiten betrachtet werden, sondern vielmehr als ein entscheidender Hebel für Ihre langfristige Wettbewerbsfähigkeit. Alternative Finanzierungsformen, insbesondere Förderprogramme, bieten hierbei oft unterschätzte Potenziale. Diese können nicht nur Engpässe abfedern, sondern auch als Katalysator für Innovation und Wachstum fungieren.
 

3 Vorteile von Förderungen in Ihrer Finanzierungsstrategie

Wie können Förderungen Ihre Finanzierungsstrategie sinnvoll ergänzen und welche Auswirkungen haben sie auf das Vertrauen von Investor:innen, die Transparenz der Unternehmensführung sowie die langfristige Nachhaltigkeit?
 

1) Förderung als Gütesiegel für Ihr Unternehmen

Die gegenwärtige Rezession sowie anhaltende politische Unsicherheiten führen zu einem Rückgang der Investitionstätigkeit, hemmen Innovationsprozesse und zwingen viele Unternehmen in eine defensive Position. In diesem herausfordernden Umfeld können Fördermittel nicht nur helfen, wirtschaftliche Durststrecken zu überbrücken, sondern auch eine belastbare Basis für zukünftiges Wachstum und nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit schaffen.
Dabei sind Fördermittel mehr als eine kostengünstige Finanzierungsquelle! So fungiert eine erfolgreich akquirierte und verwaltete Förderung als ein Qualitätssiegel für die wirtschaftliche Stabilität und Innovationskraft Ihres Unternehmens. Die Vergabe von Fördermitteln erfolgt nach einer umfassenden Prüfung, die bestätigt, dass Ihr Geschäftsmodell tragfähig und von wirtschaftspolitischer Relevanz ist.
Zudem bevorzugen Investor:innen nachweislich Unternehmen, die bereits erfolgreich Förderungen erhalten haben, da dies für wirtschaftliche Solidität, Seriosität und ein Geschäftsmodell mit Weitsicht spricht. 
 

2) Steigerung der Transparenz durch Fördermittel

Ein häufig genannter Kritikpunkt an Fördermitteln ist der damit verbundene administrative Aufwand. Doch gerade die damit einhergehenden Prüfprozesse bieten auch Vorteile: Wenn Sie Fördermittel beantragen, müssen Sie eine detaillierte finanzielle und strategische Planung darlegen. Die von Förderstellen geforderten Berichte und Nachweise können häufig mehrfach genutzt werden. Sie schaffen eine solide Basis für interne Steuerungsprozesse und können als Grundlage für weitere Finanzierungsverhandlungen dienen, was die Attraktivität gegenüber weiteren Finanzierungspartner:innen erhöht.
 

3) Stärkung von Nachhaltigkeitsaspekten

Ein weiterer wesentlicher Aspekt von Förderungen ist ihre nachhaltige Wirkung auf Ihre Finanzierungsstruktur. Ein nicht rückzahlbarer Zuschuss reduziert Ihre Abhängigkeiten von teuren Fremdfinanzierungen und verbessert Ihre Eigenkapitalquote. Eine stärkere Eigenkapitalbasis wiederum senkt das Risiko für Fremdkapitalgeber:innen, was die Finanzierungsbedingungen insgesamt verbessert.
Oft wird argumentiert, dass Förderungen inflationstreibend seien. Diese Behauptung ist jedoch zu pauschal. Richtig eingesetzte, gezielte Förderungen wirken stabilisierend, da sie Unternehmen gezielt beim Ausbau zukunftsträchtiger Technologien und nachhaltiger Strukturen unterstützen. Unternehmen, die Förderungen in ihre Finanzstrategie integrieren, profitieren zudem von stabileren Cashflows und einer besseren Planbarkeit ihrer Investitionen.
 

So können Sie Förderungen schnell und unkompliziert in Ihren Finanzierungsmix integrieren

  • Überprüfung Ihrer Aufwände auf Förderbarkeit: Eine fundierte Analyse der anfallenden Kosten gibt Ihnen Aufschluss darüber, inwieweit Förderpotenzial besteht. 
  • Durchblick in der Förderlandschaft erlangen: Angesichts der Vielschichtigkeit der Förderlandschaft ist es essenziell, Transparenz zu schaffen. Durch die gezielte Auswahl relevanter Programme sowie die Erstellung von Übersichten und Strategien lassen sich Finanzierungsmöglichkeiten strukturiert und zielgerichtet erschließen. 
  • Strategische Herangehensweise: Um Projekte kosteneffizient auszufinanzieren, wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten und langfristige Entwicklungsperspektiven zu sichern, ist eine weitblickende, strategische Herangehensweise an die Fördermittelakquise empfehlenswert. 
  • Expert:innenwissen nutzen: Nicht zuletzt kann die Inanspruchnahme externer Expertise eine erhebliche Entlastung interner Ressourcen bewirken. Durch spezialisierte Beratung lassen sich Fördermittel effizient nutzen, ohne dass dies zu einer zusätzlichen Belastung der betrieblichen Kapazitäten führt. 
 

Worauf Sie bei Ihrer Unternehmensfinanzierung besonders achten sollten

Neben Förderungen und geförderten Finanzierungen sind auch noch weitere Faktoren hinsichtlich einer optimalen Finanzierungsstruktur wesentlich:
  • Eine adäquate Liquiditätssicherung
  • Die Optimierung der Kapitalkosten
  • Die Berücksichtigung von steuerlichen Auswirkungen
  • Der notwendige Finanzierungsbedarf für Wachstum, Investitionen und M&A-Aktivitäten
  • Risikomanagementüberlegungen
  • Überlegungen zur Marktwahrnehmung der eigenen Bonität und Kreditwürdigkeit 
  • Die Attraktivität für Investor:innen
Diese Faktoren stehen teilweise in einer Wechselwirkung zueinander. Der langfristige Unternehmensfortbestand wird nicht zuletzt durch eine kontinuierliche Sicherstellung der Liquidität gewährleistet.

Ein wichtiges Learning aus Restrukturierungen im Immobilienbereich ist, dass neben Überlegungen zur Zinsabsicherung auch die langfristige Ausfinanzierung unter Berücksichtigung aller Covenants von Kreditverträgen (z.B. Loan-to-value) gewährleistet sein muss. Angesichts des aktuellen Zinsumfelds sollten Sie langfristige Zinsfixierungen prüfen, um eine bessere Planbarkeit und folgend eine erhöhte Sicherheit zu erzielen.

In einem Konzernverbund ist es wichtig, zu klären, welche Gesellschaft konkret die Finanzierungen zu welchen Konditionen, Sicherheiten und Covenants aufnimmt. Gleiches trifft auf die Projektfinanzierung zu: Soll die Finanzierung über das Unternehmen selbst (on-balance) erfolgen oder ist aus Rentabilitäts- und/oder Sicherheitsüberlegungen eine ausgelagerte Projekt-/Zweckgesellschaft (off-balance/non-recourse) sinnvoller?

Bei jedem konkreten Investitionsvorhaben stellen sich u.a. Detailfragen nach optimalem Finanzierungsmix, Vertragsbedingungen, Bestellung von Sicherheiten und Vereinbarungen von (Financial) Covenants. Diese sind individuell zu klären und müssen auf Ihre Unternehmensstrategie, die Anforderungen der Gesellschafter:innen und sonstige Stakeholder:inneninteressen abgestimmt werden.

Unausgewogene Finanzierungsstrukturen können im Worst-Case-Szenario die Insolvenzwahrscheinlichkeit dramatisch erhöhen bzw. zur Insolvenz führen. Eine fundierte Finanzplanung hingegen sichert nicht nur Ihre Liquidität und Investitionsmöglichkeiten, sondern auch den langfristigen Fortbestand und das Wachstum Ihres Unternehmens.
 

Fazit: Ihre Finanzierungsstrategie für nachhaltigen Erfolg

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine durchdachte Finanzierungsstrategie nach wie vor essenziell für den langfristigen Unternehmenserfolg ist. Förderungen sind dabei weit mehr als eine Kapitalquelle – sie fungieren als Gütesiegel, erhöhen Transparenz und stärken die Finanzierungsstruktur. Gleichzeitig spielen Faktoren wie Liquiditätssicherung, Kapitalkostenoptimierung, steuerliche Effekte, Risikomanagement und die Wahrnehmung der eigenen Bonität eine zentrale Rolle. Die richtige Balance zwischen diesen Elementen minimiert Risiken, maximiert Ihre Investitionsspielräume und sichert nachhaltiges Wachstum.

Aktuelle Learnings aus der Immobilienbranche unterstreichen die Bedeutung langfristiger, covenant-konformer Finanzierungen und einer strategischen Zinsabsicherung. In Konzern- und Projektfinanzierungen stellt sich zudem die Frage, ob Finanzierungen on- oder off-balance erfolgen sollten. Fehlende Balance in Ihrer Finanzierungsstruktur kann gravierende Folgen bis hin zur Insolvenz haben. Eine fundierte Planung mit förderspezifischer Weitsicht sichert hingegen Stabilität, Wachstumspotenziale und eine nachhaltige Marktposition.